ISP 2021-2023

Bürgerinitiative für Obdachlose

JOOD ist eine ehrenamtliche Bürgerbewegung zur Unterstützung von obdachlosen Menschen. Angetrieben durch das Bedürfnis soziale Bindungen und ein Mindestmaß an Würde für die Betroffenen wieder herzustellen stellen die Ehrenamtlichen Zeit und Geld zur Verfügung. So entsteht eine Organisation die sich mobilisiert um das tägliche Leben von benachteiligten Menschen zu verbessern, um ihnen Respekt entgegenzubringen und gemeinsam eine besser Zukunft aufzubauen.

Im September 2015 als Aktion des Ladies’ Circle Casablanca gegründet, ist die Hauptaufgabe des Projekts das organisieren von nächtlichen Arbeitseinsätzen von Streetworkern. Diese sollen sich um Menschen am Rande der Gesellschaft kümmern und sie begleiten.

Zum Angebot gehören warme Mahlzeiten, Kleidung, Decken und sogar Medikamente, Vor allem aber hören Sie aktiv zu und sind am Puls der Stadt. Sie bauen Kontakte zu Personen auf, die das etablierte System nicht nutzen und sie machen auf Hilfsangebote aufmerksam bzw. suchen mit den betroffenen Menschen einen Ausweg und stoßen Veränderungsprozesse an.

JOOD ist ein vollwertiger gemeinnütziger Verein, der sich über ausschließlich durch Spenden von Einzelpersonen und Institutionen finanziert.

Zunächst nur für Casablanca gedacht, hat die JOOD-Bewegung, Freiwillige in anderen Städten inspiriert und im Laufe der Jahre wurden 4 weitere Niederlassungen in Marrakesch, El Jadida, Rabat und Tanger gegründet. In nur fünf Jahren hat JOOD die Anzahl der verteilten Mahlzeiten von 400 auf 9.750 pro Monat an den 5 Standorten erhöht.

Arbeit der Streetworker: Oberste Priorität hat das Angebot von Lebensmitteln und Mahlzeiten. Denn damit wird zum einen das wichtigsten Grundbedürfnis befriedigt, zum anderen kommt man darüber am leichtesten mit den Menschen in Kontakt. In Casablanca wird daher 2-3 mal pro Woche, an den anderen Standorten 1 mal pro Woche Essen ausgegeben. Die vollwertige Mahlzeiten bestehen immer aus Fleisch, Gemüse, Beilage, Brot, Obst, Wasser, Keksen, Käse und Joghurt.

JOOD gelang es bisher schon, 3.689 Freiwillige zu mobilisieren, 551 Streetworker zu etablieren, 221.174 Mahlzeiten und 7.248 Pakete mit Kleidung, Decken und Hygieneartikel an die betroffenen Menschen zu verteilen.

Als größter Erfolg wertet der Verein allerdings die stolze Zahl von 336 Obdachlosen die bisher sozial wieder integriert werden konnten. Auch an der Bewältigung der Covid-19-Krise hat der Verein aktiv mitgearbeitet. So wurden 14 temporäre Einrichtungen etabliert die während des Lockdowns als Zuflucht dienten.

Auch wenn das große Problem der Obdachlosigkeit trotz aller Bemühungen des Vereins nicht so einfach zu beseitigen ist, hat das Projekt doch viel erreicht. Vor allem die Idee marokkanische Bürger mit einzubeziehen um Obdachlosen überall im Königreich zu unterstützen läuft großartig und so wird wiederholt auf die Situation und die Bedürfnisse der Betroffenen hingewiesen. Aber auch die Entwicklung von Hilfsobjekten wird vom Verein unterstützt. So konnte der erste Duschwagen in Afrika und der arabischen Welt konstruiert werden.

 

Historie

  • März 2019: Start von Jood in Rabat
  • April 2019: Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Bau des JoodEspoir-Zentrums mit der National Federation of Real Estate Developers
  • November 2019: Start des Duschwagens JoodDIGNE
  • Dezember 2019: Start von Jood in Tanger
  • März 2020: Unterstützung von 14 temporären Zentren die während des Covid-19 Lockdowns und der Zeit danach Obdachlose begleiten und aufnehmen sollen
  • Mai 2020: Ernennung von Jood zur „Ikone des Wandels 2020“ durch die Facebook-Administration
  • September 2015: Start der Aktion „Jood“ durch den Ladies Circle Casablanca
  • September 2016: Gründung des gemeinnützigen Vereins
  • Januar 2017: Start von Jood in Marrakech
  • Februar 2017: Kauf von 2 Nutzfahrzeugen
  • Juni 2017: Start von Jood in El Jadida
  • Mai 2018: Fundraising- und Entwicklungsstudie für  den JoodDIGNE Lkw
  • September 2018: Unterzeichnung einer Vereinbarung zur Gestaltung der mobilen Anwendung mit der International Universität von Casablanca